Wir verdienen mehr

Wir sind Werkstatträte Deutschland e.V.

Wir sind die Selbst-Vertretung der Beschäftigten in Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) für ganz Deutschland.

Wir setzen uns seit Jahren für einen besseren Lohn* für Werkstatt-Beschäftigte ein.

Werkstatt-Beschäftigte verdienen viel zu wenig Geld. Viele von uns sind armutsgefährdet.

Die Ampel-Regierung hatte 2021 in ihren Koalitions-Vertrag geschrieben:
"Wir machen den Lohn von Werkstatt-Beschäftigten besser."

Es stellte sich jedoch schnell heraus, dass die Ampel-Regierung sich nicht einig war. Sie konnte unsere Forderungen nicht umsetzen.

Zumindest ein erster Schritt zu einem besseren Lohn war aber zum Greifen nah.

Jetzt ist die Ampel-Regierung geplatzt. Und damit auch unsere Hoffnung auf einen schnellen ersten Schritt hin zu einem besseren Lohn.

Die Enttäuschung bei uns 300.000 Werkstatt-Beschäftigten ist enorm.

Stellungnahme zum Ende der Ampel-Regierung in einfacher Sprache


*) manche sagen auch Entgelt dazu.

Der erste Schritt zu einem besseren Lohn

Die Ampel-Regierung wollte als ersten Schritt diese Änderungen einführen:

Der Werkstatt-Lohn hätte zwei Bausteine:

Erster Baustein

aus Steuern finanziert


Höhe:
Wir fordern mindestens 200 Euro

+

Zweiter Baustein

aus dem Arbeits-Ergebnis finanziert


Wie jetzt:
Grund-Betrag
+
Steigerungs-Betrag


Der erste Schritt hat zwei wichtige neue Teile:

  1. Einen staatlich finanzierten Lohn-Baustein im Werkstatt-Lohn.
  2. Der Werkstatt-Lohn ist frei von der Anrechnung auf Grund-Sicherung.

Die alten Bausteine – Grund-Betrag, Steigerungs-Betrag und Arbeitsförderungs-Geld gibt es dann nicht mehr.


Wir fordern die neue Bundes-Regierung auf:

Diese Zwischen-Lösung muss als erster Schritt schnell umgesetzt werden.

Was ist gut am ersten Schritt?

  • Das neue Lohn-System ist einfacher. Es gibt nur noch zwei Bausteine.
  • Alle Werkstatt-Beschäftigten bekommen mehr Geld.
  • Der neue Werkstatt-Lohn wird nicht auf die Grund-Sicherung angerechnet. Die Überprüfung für die Grund-Sicherung wird einfacher.
  • Den ersten Schritt kann man schnell umsetzen.

Warum reicht uns der erste Schritt aber nicht aus?

  • Die Werkstatt-Beschäftigten werden nicht frei von Grund-Sicherung.
  • Die Erhöhung des Werkstatt-Lohns ist viel zu gering!

Wir fordern mehr als den ersten Schritt

Es muss weitergehen. Der erste Schritt ist uns nicht genug.

Es muss einen Zeitplan für die nächsten Schritte geben, so wie es im Aktions-Plan angekündigt wurde.

Zur Erklärung:

Der Aktions-Plan ist ein Plan vom Bundes-Ministerium für Arbeit und Soziales.

Im Aktions-Plan steht, wie es zum Beispiel mit dem Thema Lohn für Werkstatt-Beschäftigte weitergehen soll.

Hier findet Ihr weitere Informationen zum Aktionsplan Bundes-Ministerium für Arbeit und Soziales und eine Stellungsnahme von Werkstatträte Deutschland e.V. zum Aktionsplan.

Wir fordern

  1. Einen guten und auskömmlichen Lohn für alle Werkstatt-Beschäftigten.
    Denn: Wer den ganzen Tag arbeitet, muss davon leben können!
    Das sagt auch die UN-Behinderten-Rechts-Konvention.
  2. Der Lohn muss mindestens so hoch sein, dass kein*e Werkstatt-Beschäftigte*r mehr von Grund-Sicherung abhängig ist.
    Besser noch: Der Werkstatt-Lohn muss so hoch wie das Basisgeld sein, nämlich 70% des Durchschnitts-Einkommens in Deutschland.
  3. Der Lohn muss zum großen Teil aus Steuern finanziert werden. Denn: Ein guter Lohn kann von Beschäftigten in Werkstätten nicht allein erwirtschaftet werden.
  4. Das Lohn-System muss einfach und leicht zu verstehen sein.

Lest hierzu auch unsere Stellungnahmen zum Abschlussbericht des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales.

Unsere Stimmen

Dirk-Fensterseifer

Endlich raus aus der Grundsicherung und raus aus der Armut! Wir haben mehr verdient!

Bianca Hanselmann

Arbeit muss sich lohnen - wir fordern endlich ein auskömmliches Einkommen.

Patrick Schlosser

Ich habe mir meine Beeinträchtigung nicht ausgesucht. Ich arbeite Vollzeit und mein Lohn ist nicht auskömmlich. Wer will tauschen?

Marion Riempp

Ein gutes Entgelt bedeutet Teilhabe! Arbeit ist mir wichtig, davon leben zu können aber auch!

Jürgen Philipp

Mein Werkstattplatz ist mir wichtig! Ich fordere von der Politik Gesetze, die eine faire Entlohnung aus einer Hand möglich machen.

Petra Barth

Es kann nicht sein, dass wir täglich 8 Stunden arbeiten und trotzdem alle 6 Monate zum Sozialamt laufen müssen.

Wir reden mit

Selbstbestimmt arbeiten

Ein Lohn zum Leben

Echte Chancen mit Bildung

Nicht über uns ohne uns

Nichts über uns ohne uns! - Gemeinschaft

Nichts über uns ohne uns! - Selbstbestimmung

Nichts über uns ohne uns! - Gerechtigkeit

Jetzt reden wir über das Thema "Endgelt".

Was bisher geschah..

Seit vielen Jahren diskutiert die Politik und die Fach-Öffentlichkeit über einen besseren Werkstatt-Lohn.

2019 hat die damalige Bundes-Regierung (große Koalition) gesagt:

  1. Der Werkstatt-Lohn muss besser werden.
  2. Wir machen eine Untersuchung zum Werkstatt-Lohn.

Im September 2023 war die Untersuchung fertig und die Ergebnisse wurden vorgestellt.
Hier kann der Abschlussbericht zur Untersuchung Entgelt gelesen werden. (Leichte Sprache)

Zwei Ergebnisse sind:

  1. Ein neues Lohn-System muss so sein, dass die Beschäftigten nicht mehr von Grund-Sicherung abhängig sind.
  2. Das geht nur, wenn der Lohn zu einem großen Teil aus Steuern finanziert wird.

Die Ampel-Regierung war nicht in der Lage die Ergebnisse aus der Untersuchung umzusetzen. Das war eine große Enttäuschung!

Aber einen ersten Schritt zu einem besseren Lohn sollte es geben.

Mit dem Ende der Ampel-Koalition ist nun auch dieser erste Schritt geplatzt.

Unsere Stellungnahme zum Abschlussbericht.

Unsere Meinung zum Mindest-Lohn

Wir haben gesagt: Wir wollen den Mindest-Lohn nicht.

Der Grund dafür ist:

  • Das BMAS sagt: Wenn es den Mindest-Lohn gibt, dann müssen alle normale Arbeitnehmer*innen sein.
  • Dadurch fallen bestimmte Rechte weg, wie zum Beispiel die Regelungen zur Rente.
  • Wir verstehen es so, dass der Mindest-Lohn in der Werkstatt erwirtschaftet werden muss. Wir sagen aber: Ein guter Lohn muss zum großen Teil aus Steuern finanziert werden.

ABER:

Wenn es einen Lohn gibt, der so hoch ist wie der Mindest-Lohn und aus Steuern finanziert wird, dann wäre das ebenfalls eine gute Lösung.

Es dürfen dabei aber keine Unterstützung-Angebote und Rechte verloren gehen.

Weitere Informationen

In leichter Sprache

Download: Untersuchung Entgelt Abschlussbericht (Leichte Sprache)

Download: Stellungnahme zum Dialogprozess (einfache Sprache)

Download: Stellungnahme zum Aktionsplan (einfache Sprache)

Download: Stellungnahme zum Ende der Ampel-Regierung (einfache Sprache)

weiterlesen: UN-Behinderten-Rechts-Konvention - Artikel 27 (Leichte Sprache)

weiterlesen: Website „Basisgeld jetzt“ (einfache Sprache)

In schwerer Sprache

Download: Untersuchung Entgelt Abschlussbericht (schwere Sprache)

Download: Stellungnahme zum Abschlussbericht (schwere Sprache)

Download: Stellungnahme zum Dialogprozess (schwere Sprache)

Weiterlesen: Aktionsplan des Bundesministerium für Arbeit und Soziales (schwere Sprache)

Hier herunterladen: Stellungnahme zum Aktionsplan (schwere Sprache)

weiterlesen: UN-Behinderten-Rechts-Konvention - Artikel 27 (schwere Sprache)